In Tunesien dauert die Hennazeremonie drei Tage. Um eine besonders gleichmäßige und intensive Färbung zu erreichen, wird das Henna zwei- bis dreimal über Schablonen aus Pflaster auf Hände und Füße aufgetragen. Dafür muß die angerührte Hennapaste in etwa die Konsistenz von weichem Hefeteig haben. Man sollte es wie diesen vor dem Gebrauch etwas kneten.
Die auf Haut oder Haare aufgetragene Paste von dunkelgrüner oder grünbrauner Farbe muß anschließend für mehrere Stunden (am besten über Nacht) gut abgedeckt und warm gehalten werden.
Sie sollten aus diesem Grund Henna immer abends vor dem "Zubettgehen" anwenden. Sind Sie alleine, so können Sie sich an einem Abend zwar beide Füße, aber nur eine Hand einfärben, denn eine Hand brauchen Sie, um das Henna aufzutragen.
Legen Sie sich vor dem Anrühren des Hennas, Hennaschablonen, Watte zum Abdecken und ausreichend große Stofflappen zum abschließenden Umwickeln der Hände und/oder Füße zurecht. Falls Sie sich die Fußsohlen einfärben möchten, gehen Sie vor dem Auftragen noch einmal auf die Toilette.
1. Aufbringen der Hennaschablonen.
a) Die Füße
Schneiden Sie den 1 Meter langen Pflasterstreifen in zwei Hälften. Die etwa 50cm langen Streifen werden mit der spitzenartig zugeschnittenen Seite oder mit der Bogenkante, wie untenstehend gezeigt, in Richtung Fußsohle rund um den Fußsohlenrand geklebt.
b)
Die Hände
Pro Hand haben Sie 1 Pflasterquadrat von 7 x 7 cm für die Handinnenfläche und 10 Spitzen für die fünf Fingereiner
Hand zur Verfügung.
Kleben Sie wie in der untenstehenden Abbildung gezeigt auf jeden Finger zwei Spitzen, eine unterhalb des Nagelrandes, die andere auf der gegenüberliegenden Seite unterhalb der Fingerkuppe. Das Pflasterquadrat applizieren Sie auf den Handteller.
Es
ist schwierig, das Pflaster mit den Fingern
von der Klebefläche zu trennen. Benützen
Sie dafür eine kleine Nagelschere, wobei
Sie an einer Ecke mit einer Scherenspitze
zwischen Pflaster und Klebefläche fahren
und die beiden Seiten soweit voneinander
lösen, daß Sie sie bequem anfassen
können.
2. Auftragen der Hennapaste
Nach
dem Aufkleben der Pflasterschablonen tragen
Sie die angerührte Hennapaste auf Fußsohlen, Fingerkuppen
und Handinnenflächen bis fast zum
Rand der Schablonen auf, umwickeln Füße
und Hände mit Watte und binden sie in
die zurechtgelegten Stofflappen ein. Um zu
verhindern, daß das Henna zu sehr austrocknet,
können Sie sie auch vor dem Einbinden
in die Stofflappen mit einer dünnen
Plastkfolie lose umwickeln.
In
Tunesien werden bei Henna-Abenden, die zu
Hochzeiten und Beschneidungen stattfinden,
nun die Hände und Füße der
Braut bzw. des Kindes in mit Pailletten bestickte
Handschuhe und Schuhe aus Satin gesteckt.
3. Entfernen der Hennapaste und weitere Pflege
Am
nächsten Morgen waschen Sie das Henna
bitte nicht mit Wasser ab. Falls Sie am Abend
das Henna nicht wiederholen möchten
(wie das in Tunesien üblich ist), können
Sie Speiseöl (vorzugsweise Olivenöl)
dafür zu Hilfe nehmen. Das Pflaster
belassen Sie an Ort und Stelle. Sie können
tagsüber leichte Arbeiten verrichten.
An den Füßen sollten Sie offene
nicht zu enge pantoffelähnliche Schuhe
tragen, damit das Pflaster nicht abgerieben
wird. Vermeiden Sie an diesem Tag Arbeiten,
bei denen Sie mit Wasser in Berührung
kommen, wie z.B. Putzen oder Spülen.
Abends überprüfen
Sie den Sitz der Hennaschablonen, rühren
wie bereits anfangs beschrieben
eine neue Hennapaste an und verfahren im weiteren
wie für den ersten Abend sowie den darauffolgenden
Morgen beschrieben. Ölen
Sie nach dem Entfernen
der letzten Henna und
Pflasterreste ihre Hände
und/oder Füße
nochmals ein und lassen
das Öl gut einziehen.
Ab diesem Zeitpunkt können
Sie ihren gewohnten Tätigkeiten
nachgehen. Denn die Farbe
ist wie eingangs erläutert,
durch Fermentation eine
dauerhafte Verbindung
mit Ihrer Haut eingegangen.
Im Zeitraum von etwa
zehn bis 14 Tagen wird
sie trotzdem allmählich
verschwinden, weil sich
Haut durch Abstoßen
alter Hautzellen ständig
erneuert.
Die Anleitungen können Sie, indem Sie in die nebenstehenden Bilder klicken, als PDF herunterladen.
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