Henna-Tattoo selber machen:
Alles rund um die Anwendung von Henna auf Haut.

Henna (Lawsonia inermis) färbt nicht direkt als Farbstoff. Die rotbraune Henna-Farbe, 2Hydroxy-1,4-naphtochinon (HNQ, Lawson) entsteht erst durch Fermentation, d.h. durch einen Gärungsprozeß bei dem durch Bakterien und Enzyme (Fermente) bestimmte Stoffe (Glykoside) chemisch umgewandelt werden. Dazu müssen die Blätter des Hennastrauches pulverisiert und mit warmem Wasser (nicht heißer als 60 Grad Celsius) angerührt werden.

 

Die Hennapaste, die nun den Farbstoff in seiner wasserlöslichen Form enthält, soll solange als möglich, mindestens aber für 6 bis 8 Stunden auf der Haut oder dem Haar verbleiben, um ein Durchdringen des Farbstoffes bis in die unterste bzw. innerste Schicht von Oberhaut oder Haaren zu gewährleisten.

 

Je länger Sie die Paste einwirken lassen, desto intensiver wird die resultierende Farbe und auch desto länger wird Ihr Henna-Tattoo bzw. Mehndi halten!

Erst nach nach der Entfernung der Paste beim Trocknen der Haut oder Haare, wenn der Sauerstoff in der Luft das Molekül des Farbstoffes in seiner Leukoform „oxidiert“ (d.h. sich mit ihm verbindet). entsteht langsam die eigentliche Henna-Farbe. Es kann bis zu 48 Stunden dauern bis die zunächst helle orange-rote Farbe zu einem dunklen Brombeerrot nachdunkelt. Diesen Farbentstehungsprozeß nennt man in der Fachsprache "Aufziehen".

Farbe einer Hennabemalung kurz nachdem die Paste entfernt wurde

Dieselbe Hennamalerei 24 Stunden später

 

Will man mit Henna eine Paste für Hennamalerei herstellen, sollte sie in etwa die Konsistzenz von Zahnpasta haben. Während die Zubereitung der Hennapaste zum Haare färben recht einfach ist (es spielt für das Farbergebnis keine Rolle, ob die Paste noch Klümpchen enthält) ist das Anmischen des Henna-Pulvers zum Malen der filigranen Henna-Muster sowie das anschließende freie Auftragen mit der Spritze,

 

dem Applikatorfläschchen, der Spritztüte (Henna-Cones) oder einer Henna-Tube eine wahre Kunst,

denn das Hennapulver muß mehrmals durch ein feines Tuch gesiebt werden; der Brei beim Anrühren mit einer bestimmten Menge Zucker und Wasser versetzt, dann geknetet und geschlagen werden bis er Fäden zieht sowie durch ein Tuch gepresst werden, um sicher zu stellen, daß die Paste völlig homogen ist und keine noch so kleinen Pflanzenteile enthält, die die Kanüle der Spritze bzw. das winzige Loch an der Spitze der Tülle verstopfen könnten.

Das auf unserer Website angebotene Hennapulver ist nicht nur BIO-zertifiziert, sondern ein sogenanntes BAQ (Body Art Quality) - Henna, das "cloth sifted" ist, d.h. es ist bereits durch ein Seidentuch gesiebt. Es entfällt somit der erste Schritt in der Zubereitung der Henna-Paste, das langwierige Aussieben. Unter Rezept finden Sie eine bebilderte Anleitung zum Anrühren einer Hennapaste, mit der auch die filigransten Henna-Muster gelingen.

 

können Sie für

1.50 €uro pro Blatt

als PDF auf Download e-books herunter laden oder bereits ausgedruckt unter Druckwerke bestellen.

 

Wie pflege ich eine Hennabemalung nach Auftrag der Paste?

Nach dem Auftragen der Henna-Paste sollten Sie Ihre Hennamalerei mit einer Zuckerlösung versiegeln, um erstens zu verhindern, dass die Henna-Paste während der Zeit in der sie auf die Haut einwirken muss (bei natürlichem Henna sind das mindestens 6 - 8 Stunden) austrocknet und zweitens um zu erreichen, dass die Paste auf der Haut haften bleibt und nicht abbröselt. Sollten Sie noch für längere Zeit unterwegs sein, empfehle ich Ihnen die Hennabemalung etwa alle 1 bis 2 Stunden erneut mit einer solchen Zuckerlösung zu betupfen. Auf jeden Fall sollten Sie die Versiegelung mit der Zuckerlösung erneuern bevor Sie Abends zu Bett gehen. Umwickeln sie anschließend die Bemalung mit Toilettenpapier und einer Mullbinde und gehen Sie so Schlafen. Damit wird sicher gestellt, dass Ihre Bemalung an Ort und Stelle verbleibt und Ihre Bettwäsche nicht verschmutzt wird.

Am nächsten Morgen waschen Sie die Henna-Paste bitte nicht mit Wasser ab, sondern entfernen Sie sie mit einem Speiseöl (vorzugsweise Olivenöl). Vermeiden Sie für einen Tag, dass Ihre Hennabemalung mit Wasser in Berührung kommt, denn es braucht etwa 24 Stunden, bis sich die Henna-Farbe vollständig entwickelt hat.

 

An welchen Köperstellen kann ich ein Henna-Tattoo machen?

Am besten für eine Bemalung mit Henna sind die Handinnenflächen und Fingerspitzen mit den Nägeln geeignet, denn die Henna-Farbe, HNQ Lawsonverbindet sich mit dem Keratin (von griechisch kéras „Horn“) von Haut, Haar, Finger- und Zehennägeln. Während Haare (im Prinzip lange Hornfäden) fast gänzlich aus Keratin bestehen und es deswegen kein Problem ist, sie mit Henna einzufärben, weist die Haut je nach Körperstelle und von Person zu Person variierend ganz unterschiedliche Gehalte an Keratin auf. Am meisten Keratin wird in der sogenannten Hornhaut gebildet, das ist an den Handinnenflächen und Fußsohlen. Außerhalb dieser Bereiche (vor allem an Rücken oder Bauch) kann es sehr gut sein, dass eine Bemalung mit Henna im Farbergebnis so blass ausfällt, dass sie z.Bsp. von Sommersprossen kaum zu unterscheiden ist!

Das ist der Grund, warum in den Ländern, in denen Hennabemalungen Tradition haben, nur Hände und Füße mit Henna verschönt werden und nicht versucht wird auch andere Körperteile damit zu verzieren. Das obige Bild zeigt deutlich wie die Intensität der Henna-Farbe durch die Dicke der Haut bestimmt wird

 

In unserer Online-Boutique bieten wir alles was ein Herz begehren kann, um selbst erfolgreich ein Henna-Tattoo bzw. Mehndi zu gestalten. So finden Sie auf  Henna Cones, Applikator, Spritzbeutel und Kits für Henna-Tattoos oder Mehndi zum selber machen eine reiche Auswahl an Werkzeugen, Ersatzteilen und Kits für das kunstvolle Malen mit Henna bereits ab 4.00 Euro.

Sollten Sie sich das Freihandmalen mit Henna nicht so recht zutrauen, finden Sie unter Hennaschablonen authentische, selbstklebende Schablonen aus dem Jemen für Hände, Füße, Schulter und Dekolleté. Diese können Sie auch im Set mit unserem BIO-zertifiziertem Henna erwerben.

Hier eine Auswahl an Produkten für die Hennamalerei: