Das Projekt »Henna und mehr«, der »HennaTattoos« oder Hennaschablonen enstand aus einem Bedürfnis des Publikums der Ausstellung »Hochzeit im Maghreb«. Die Autorin der Ausstellung wurde wiederholt gefragt, ob man nicht den Verlauf der Hochzeit, insbesondere die Hennazeremonie, d.h. das Einfärben der Hände oder Füße für die Besucher zu einem nachvollziehbaren und damit eigenem Erlebnis machen könnte. Um dies zu erreichen organisierten zehn Studentinnen der Ethnologie/Arabistik mit der Autorin und ihrer Schwester, die in Kasserine/Tunesien als Ärztin praktiziert, für sich und fünf Frauen aus Kasserine das Projekt der HennaTattoos, das ähnlichen Prinzipien folgt wie die Projekte »Fairer Handel« mit Kaffee oder Tee.
Kasserine liegt in den Bergen nahe der algerischen Grenze. Dort gibt es nur eine Papierfabrik und damit kaum Beschäftigungschancen für Frauen. Für die Tunesierinnen, die für Sie in Handarbeit Hennaschablonen sowie Duftketten und anders herstellen, bedeutet das Projekt eine Arbeitsmöglichkeit, bei der sie ihre Pflichten als Hausfrauen und Mütter mit einer bezahlten Tätigkeit vereinbaren können. Denn sie können bei dieser Arbeit zu Hause bleiben und sich ihre Arbeitszeit selbst einteilen. Außerdem kommt der Erlös den Frauen direkt zugute, denn es gibt keine Zwischenhändler.